Hallo liebe Bastler und Elektronik-Enthusiasten,

heute möchte ich Dir eine einfache und günstige Möglichkeit vorstellen, wie Du Dir selbst eine Platinenhalterung und Testvorrichtung mit flexiblen Gelenkarmen bauen kannst. Wer schon einmal an einer Platine (PCB) gearbeitet hat, weiß, wie schwierig es sein kann, sie beim Messen oder Testen stabil zu fixieren. Mit diesem DIY-Projekt kannst Du Dir nicht nur den Alltag in der Elektronikwelt erleichtern, sondern auch noch Spaß beim Bauen haben!

Was Du brauchst:

Gelenkarme: Diese findest Du online (z. B. bei AliExpress) oder manchmal auch im lokalen Baumarkt. Ideal sind kurze Gelenkarme für Messuhren – sie lassen sich flexibel positionieren und zuverlässig arretieren.

Basisplatte: Ein Stück Sperrholz (am besten 15 mm Birke) dient als stabile Grundlage. Die Platte sollte mindestens so dick sein, dass die Einschraubmuffen darin sicher montiert werden können. Für die meisten Projekte reicht eine Größe etwa im A4-Format.

Prüfspitzen: Siehe dazu auch meinen Beitrag Günstige DIY Federkontakt-Prüfspitzen für Elektronik- und PCB-Tests. Je nach Anzahl der Gelenkarme benötigst Du entsprechend viele Prüfspitzen.

Einschraubmuffen oder Einschlagmuttern: Passende Gewindeeinsätze (z. B. für Holzmöbel), meist M8 oder M10, je nach Gewinde der Gelenkarme. Du benötigst pro Gelenkarm eine Muffe.

Gummifüße (optional): Für einen sicheren Stand kannst Du Gummifüße und passende Holzschrauben verwenden.

Werkzeug: Schraubendreher für Muffen und Klemmen, Bohrer für die Gewindeeinsätze (ggf. Forstnerbohrer zum Versenken der Muffen).

So baust Du die Halterung:

Planung: Überlege Dir zunächst, wie viele Gelenkarme Du brauchst. Für kleine Platinen reichen oft zwei, bei größeren oder komplexeren Projekten sind drei oder vier sinnvoll.

Basis vorbereiten: Bohre die Löcher für die Gewindeeinsätze durch die Basisplatte – am besten möglichst weit außen, aber so, dass die Arme noch bis zur Mitte der Platte reichen. Die Einsätze werden von unten eingeschraubt. Sie sollten nach dem Einschrauben mit der Oberkante der Platte abschließen. Bei zu dicker Platte ggf. das Loch mit dem Forstnerbohrer ansenken.

Einschraubmuffen montieren: Drehe die Gewindeeinsätze von unten in die Bohrungen, bis sie fast oben herausschauen.

Gelenkarme montieren: Schraube die Gelenkarme ein und prüfe, ob sie fest sitzen und sich frei bewegen lassen.

Prüfspitzen anbringen: Setze die Prüfspitzen an die Enden der Gelenkarme. Falls sie nicht fest genug sitzen, hilft ein wenig Isolierband als „Adapter“.

Tipps & Tricks:

  • Flexibilität: Probiere verschiedene Positionen der Gelenkarme aus, um für jedes Projekt die optimale Arbeitsposition zu finden.
  • Erweiterbarkeit: Du kannst jederzeit weitere Gelenkarme oder spezielle Aufsätze ergänzen. Eine zweite Grundplatte mit Abstandshaltern darunter schafft Stauraum für Messkabel.
  • Stabilität: Für einen rutschfesten Stand bieten sich Gummifüße auf der Unterseite an.

Fazit

Mit dieser DIY-Halterung hast Du eine kostengünstige und vielseitig anpassbare Lösung für Deine Elektronikprojekte. Die Zahl der Gelenkarme, die Art der Prüfspitzen und die Größe der Basis kannst Du ganz nach Deinen Bedürfnissen gestalten. So erhältst Du ein Werkzeug, das perfekt zu Deiner Werkstatt passt.

Ich hoffe, diese kleine Anleitung inspiriert Dich für Dein nächstes Projekt. Elektronikbasteln macht mit den richtigen Hilfsmitteln noch mehr Spaß – und weniger Frust! Probier es aus und teile gerne Deine Erfahrungen. Ich freue mich immer über Bilder und Berichte aus Euren Werkstätten!

Viel Spaß beim Basteln!